MELATONIN
Noch im 17. Jahrhundert war es der französosche Philosoph Descartes, der glaubte unsere Seele befinde sich genau dort wo wir heute wissen, dass sich die Zwirbeldrüse (Epiphyse) befindet. Genau hier in einem winzigen Teil des Zwischenhirns wird das Melatonin (N-Acetyl-5-Methoxytryptamin) produziert. Es ist ein natürliches Hormon.
Im dritten Lebensjahr ist die Ausscheidung am höchsten. Mit zunehmendem Alter, besonders ab dem 17. Lebensjahr nimmt sie stetig ab. Melatonin wird hauptsächlich am Abend und in der Nacht produziert, wenn die vegetativen Sympathikus-Nerven die zur Epiphyse hinführen, aktiv sind. Bei Tageslicht fährt die Produktion herunter. Die Absonderung des Hormons geschieht sowohl in die Gehirnflüssigkeit, als auch in die Blutbahn.
Aktuelle Forschungsergebnisse zufolge ist genau dieses Melatonin von äusserst wichtiger Bedeutung beim Anstoß und Regulation von bestimmten Prozessen im Körper, wie hormomale Rhytmen. Diese sind hauptsächlich verantwortlich für die gute Funktion der Reproduktionsorgane, des Schlaf-Wach Rhytmus (induziert den Schlaf), der Hirnanhangdrüse, Schilddrüse und der Nebennieren.
Melatonin wird auch in der Gruppe der Radikalfänger zugeorndet und ähnliche Effekte wie bei Vitamin E werden dem Hormon nachgesagt. Aus diesem Grund soll es bei der Entstehung ganz verschiedener chronischer Leiden wie Arteriosklerose und sogar Krebs wirken. Ebenfalls vermutet man auch ein hemmenden Einfluss auf den Sexualhormonhaushalt.
Auch bei der Synchronisierung der Jahreszeitzyklen spielt Melatonin eine wichtige Rolle. Es ist sogar an der Regulierung unseres Immunsystems beteiligt und kann die Bekämpfung negativer Auswirkungen von Stress sowie die Abwehrkräfte unterstützen. Melatonin wirkt sich sogar auf unsere Stimmung aus, weil es in direkt die Ausschüttung von ACTH (dies regt die Nebennierenrinde zur Produktion von Corticoiden und Coricosteroiden an) und anderer Hormome hemmt. Das wurde nachweislich als Grund für pathologisch veränderte Hormonrythmen, die oft mit Depressionen, Launenhaftigkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Angstzuständen, Menstruationsstörungen, Unfruchtbarkeit, Blutzuckerschwankungen etc. angeführt.
Da Melatonin aus Serotonin gebildet wird, welches seinerseits aus Tryptophan entsteht, ist die Bildung von diesem Hormon davon abhängig, dass im Körper genügend Tryptophan vorhanden ist!
Anti-Aging
Mit steigendem Alter produziert unser Körper weniger Melatonin. Die Vermutung liegt nahe, dass Melatonin den Alterungsprozess und altersbedingte Krankheiten beeinflusst. Bei Tierversuchen konnte man bei Mäusen und Ratten eine direkte Verbindung zwischen der verminderten Melatoninsekretion und einem beschleunigtem Alterungsprozess nachweisen.
Melatonin neutralisiert freie Radikale, welche unsere Zellen schädigen. Dadurch wird unser Immunsystem ebenfalls gestärkt und Alterungsprozesse möglicherweise reduziert. Ob die altersbedingte Abnahme der nächtlichen Melatonin-Ausschüttung eine Konsequenz des Alterungsprozesses ist oder seine Ursache konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Krebs
Auch wenn die Studien teilweise sehr widersprüchlich sind, weisen doch die meisten auf eine Schutzwirkung von Melatonin hin! Verminderte Melatonin-Konzentrationen konnten bei Frauen mit Brustkrebs und bei Männern mit Prostatakrebs gemessen werden.
Wie läuft die Melatoninproduktion ab?
Bei gesunden Menschen wird normalerweise nur nachts während der Schlafphase viel Melatonin gebildet. Der Reiz dafür als Auslöser ist die Dunkelheit, besser gesagt: das Fehlen von Tageslicht. Durch den Lichteinfall tagsüber wird die Ausschüttung von Melatonin ins Blut eingestellt. Nachts fehlt dieser Lichteinfall und das Hormom wird aus den Speichern abgegeben um seine schlaffördernde Wirkung zu erzielen. Selbst bei künstlicher Beleuchtung oder ungenügender Intensität des Tageslichts wird Melatonin verstärkt produziert.
Bei Blinden Menschen ist dieses System gestört, genau wie es kurzfristig der Fall sein kann wenn man durch Fernreisen einer Zeitverschiebung unterliegt. Ebenso bei Schichtarbeitern findet man eine Verschiebung des Melatonin-Haushaltes vor. Bei älteren Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden, wurde häufig niedrigere Melatonin-Spiegel im Vergleich zu gleichaltrigen mit ungestärtem Schlaf festgestellt.
Ein weiterer Grund für schlechte Schlafqualität ist der zunehmende Elektrosmog. Unter dem Einfluss von Elektrosmog-Strahlung hören wir auf Melatonin zu produzieren. Sie wird regelrecht unterdrückt. Lesen Sie HIER auf unserer Seite “Gesunder Schlaf” mehr darüber.
In einer Lichttherapie bei Verstimmungen ist man sehr Erfolgreich. Als melatoninhemmend ist weisses oder blaugrünes Licht angegeben, violettes-rotes Licht regt die Produktion an.
Wie wirkt Melatonin noch?
Als sehr starkes Antioxidans, welches zudem noch sowohl wasser- als auch fettlöslich ist, ist es das einzige Antioxydans, welches in der Lage ist, ALLE Zellbestandteile vor den negativen Auswirkungen giftiger Stoffwechselprodukte zu schützen – AUCH IM GEHIRN!
Melatonin kann die kontrollierenden Hormome der Eierstöcke mitsteuern. Bei Störungen hierbei ist die Folge, heftige und unregelmässige Menstruationen sowie Fruchtbarkeitsstärungen. VORSICHT: Bei Frauen, die Schwanger werden möchten ist eine Melatonintherapie nicht geeignet!
Bei der biologischen Krebstherapie werden günstige Effekte durch Melatonin berichtet. Auch bei MS (Multiple Sklerose) sind Wissenschaftler überzeugt davon, dass die Epiphyse mit ihrer Melatoninproduktion (vermindert bei MS) den Verlauf der Krankheit entscheidend beeinflussen kann.
Menschen mit Herz-/Kreislauferkrankungen weisen ebenfalls eine zu niedrige Melatoninkonzentration auf. Ein Mangel an Melatonin stimuliert das vegetative Nervensystem mit gesteigerter Bildung von Adrenalin. Dies wiederum beansprucht das Herz verstärkt welches das Cholesterin in die Höhe steigen lässt. Lesen Sie dazu auf unserer Seite über Strophantin – das “Adrenalin für Herzkranke”.
Labordiagnostik
Melatonin wird im Speichel gemessen, wobei Speichelproben über den Tag verteilt gesammelt werden.
Wann sollte man diesen Wert messen lassen?
- Prämenstruelles Syndrom
- Chronische Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Immunologische Störungen
- Dauerstress
- Unerklärliche Gewichtszunahme
- Störungen der Schilddrüse, Hypophyse, Nebennieren und Hoden
- Depressionen und Angstzustände
- Oxidativer Stress
- Unfruchtbarkeit
weitere Indikationen für Melatonin können folgende sein:
- Schlafstörungen infolge von Schichtarbeit, Jetlag, oder Blindheit.
- Schlafstörungen bei älteren Menschen, bei denen wenig oder fast kein Melatonin gebildet wird
- Stimmungsstörungen oder Depressionen, die Jahreszeitabhängig sind
- Alzheimer
Bei einer Melatonintherapie sollte immer ein erfahrener Therapeut hinzugezogen werden.
PRODUKTE:
Es gibt eine Unmenge von Melatonin Produkten als Nahrungsergänzungsmittel. Aber nur wenige sind für eine Therapie zu gebrauchen. Die Qualität der Rohstoffe, sowie die Verarbeitung und Kapselform ist entscheidend. Falls Sie dazu fragen haben oder ein Labor/Praxis suchen, die eine Untersuchung und Therapie durchführen kann, schreiben Sie uns gerne per email.